Die Traumwanderin – Teil 4

Es war wieder Winter. Sama ging wieder durch diesen Wald. Den gleichen Weg entlang. Es war als könne sie ihr Handeln nicht steuern. Sie bemerkte die Villa und wollte sie betreten, als plötzlich etwas vor sie auf den Boden krachte. Es sah aus wie ein Mensch. Sie ging auf die Knie und drehte ihn um, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. Toll! Es war Mias Bruder. Ganz in schwarz gekleidet. Nun konnten sie sich sicher sein, dass er irgendwie darin verwickelt war, was Sama nicht gerade wunderte. Er war nicht gerade ein Unschuldslamm. Die Polizei hatte ihn öfter verhört als Sama zählen konnte. Er hat ein paar Autos geklaut und ist auch in ein paar Häuser eingestiegen. Ein Mal hat er sogar eine Bank ausgeraubt. Sie hatte gehört, dass er mittlerweile auch mit Drogen dealt. Die Cops konnten ihm fast nie etwas nachweisen, doch seine Eltern wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben als er seine kriminelle Laufbahn eingeschlagen hatte. Mia allerdings wurde er nicht los, ganz gleich wie oft er schon verlangte, dass sie sich von ihm fern hielt, weil es zu gefährlich für sie in seiner Nähe war. Aber ihre beste Freundin war hartnäckig und es war ihr so was von egal, was ihr Bruder sagte. Sie liebte ihn und würde ihn niemals aufgeben. Er war ein Idiot und nun musste Sama ihm vermutlich das Leben retten.

Sama ließ ihn liegen, erhob sich und ging weiter. Plötzlich war die Villa verschwunden und vor ihr lag ein gewaltiges Schlachtfeld mit massenhaft Toten. Scheinbar war die Sache größer als sie dachten. Sama ging weiter und wollte sich noch etwas umsehen als „Smoke on the Water“ von Deep Purple ertönte. „Nein, ich bin noch nicht fertig, ich muss weiter träumen!“, beschwerte sie sich, doch bedauerlicherweise half es nicht. Ihr Wecker riss sie aus dem Schlaf.

Sama seufzte, schnappte sich ihr Handy und schaltete das Lied aus. Sama musste Mias Bruder finden. Und zwar so schnell wie möglich. Mit dem Gedanken erhob sie sich und verschwand im Badezimmer.

Eine etwas andere WG – Teil 4

Mike öffnete langsam die Tür und schlich in die Wohnung. Es war kurz nach ein Uhr früh und er wollte niemand mehr wecken. Da Daisy ihn umbringen würde, würde er seine Schuhe nicht ausziehen, tat er dies so leise er konnte. Als er auf dem Weg in sein Zimmer war, bemerkte er, dass Staisys Türe weit offen stand. Um sie nicht zu wecken, zog er die Tür leise zu, hielt jedoch inne als er ihr angsterfülltes Wimmern vernahm. Leise öffnete er die Tür wieder und schlich in das Zimmer. Er setzte sich an ihre Bettkante und hielt beruhigend ihre Hand. Er wusste, so gern er es auch würde, er durfte sie jetzt nicht wecken. Sie musste von alleine aufwachen. Allerdings bemerkte er, dass sie etwas ruhiger geworden war seit er ihre Hand genommen hatte.

Einige Minuten später fuhr sie aus dem Schlaf hoch. Sanft streichelte er ihr Haar. „Schon gut. Du bist in Sicherheit.“

„Mike?“, fragte sie schwer keuchend und fiel ihm in die Arme.

„Was hast du gesehen?“

„Einen Mord. In einem Restaurant in Chinatown.“

„Konntest du den Mörder erkennen?“

„Er hatte eine Glatze und eine Narbe am Auge. Er war etwas über dreißig würde ich schätzen und hatte etwas dunklere Haut. Und er war groß.“

„Na schön. Ich werde sehen, was ich morgen herausfinden kann. Jetzt schlaf erst einmal weiter.“

„Spinnst du?! Ich kann jetzt nicht mehr schlafen!“

„Willst du zu mir ins Bett?“

„Ich kann jetzt gar nicht schlafen!“

Mike seufzte. „‚Star Wars‘ oder ‚Der Herr der Ringe‘?“

Staisy grinste breit. „‚Der Herr der Ringe‘ natürlich!“

Weltenspringer – Teil 4

„Und Ihr seid Euch sicher?“, hakte Jennifer nach als der König ihr nach dem Essen in der Bibliothek alles erzählt hatte.

Betrübt nickte er. „Leider. Nur du kannst meine Welt noch retten.“

„Wie?“

„König Veriax hat ebenfalls einen Weltenspringer an seiner Seite, der ihm Waffen aus Welten besorgt, die unserer Zeit weit voraus sind.“

„Ich verstehe immer noch nicht ganz. Soll ich einen Krieg verhindern, oder soll ich dafür sorgen, dass Ihr ihn gewinnt?“

„Wenn es möglich ist, verhindern. Wenn nicht, möchte ich, dass du meine Familie in Sicherheit bringst.“

Jennifers Augen weiteten sich kaum merklich. „Was ist mit Euch.“

„Ich lasse mein Land und mein Volk nicht im Stich“, beschloss er ernst, doch mit Trauer in der Stimme.

„Aber…“

Der König brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Du bist mit verpflichtet, Jennifer. Ich bin dein König. Deshalb tu gefälligst, was ich dir auftrage und zwar ohne Fragen zu stellen! Ist das klar?!“

Jennifer nickte betroffen und wandte den Blick ab. „Glasklar.“

„Gut.“ Der König erhob sich von dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte und wandte sich zum Gehen. Kurz bevor er die Tür erreicht hatte, drehte er sich noch ein Mal zu dem Mädchen um, dass sich nicht von der Stelle bewegt hatte. „Sei vorsichtig, Jennifer. Und viel Glück.“

Die Akademie – Teil 4

„Wo und wann sind wir?“, erkundigte sich Sherry als sie neben einem Fluss wieder auftauchten. Bis vor einer Sekunde waren sie noch in der Akademie gewesen. Sie liebte einfach die Magie!

„Noch nie in London gewesen?“, erkundigte sich Isaac und ging den Fluss entlag, Sherry folgte. „Das da ist die Themse.“

„Nein, ich bin noch nie in London gewesen“, erwiderte sie schnippisch. „Sie wissen, dass ich selten aus der Akademie heraus komme.“

„Weißt du, wir müssen dringend an deinem Thonfall arbeiten“, erwiderte Isaac genervt.

„Gut, gleich nachdem wir daran gearbeitet haben, dass sich ein dreißigjähriger Lehrer wie ein kleines Kind benimmt.“

„Hey! Ich bin erst achtundzwanzig“, meinte Jones beleidigt und machte einen Schmollmund.

„Sehen Sie. Das hab ich gemeint.“

„Sobald du deinen Abschluss hast, fordere ich dich zu einem Duell heraus.“

„Wieso warten?“, wunderte sich Sherry und musste ein Lächeln unterdrücken.

„Weil es illegal ist, dass sich ein Lehrer mit einem Schüler duelliert.“

„Hm… Hätte nicht gedacht, dass Sie das stört“, erwiderte sie stirnrunzelnd.

„Wie meinst du das?“

„Naja, nachdem Sie einem Elternteil beim letzten Elternsprechtag eine Boa in den Aktenkoffer gelegt haben, dachte ich nicht, dass es sie stört, wenn etwas illegal ist.“

Isaac blieb stehen und Sherry tat es ihm gleich. „Erstens ist eine Boa nicht giftig, er hat sich völlig zu unrecht beschwert. Und zweitens… Woher weißt du davon?“

„Erinnern Sie sich an mein Refarat über den Zauber, wie man von jemandem die dunkelsten Geheimnisse sehen kann?“

„Ja…“

„Er hat ganz gut funktioniert.“ Sherry grinste. „Ich hab in Ihrem Kopf sogar noch um einiges mehr gesehen.“

Isaac schloss die Augen und atmete tief durch. „Wenn du irgendjemandem auch nur ein Detail von dem erzählst, was du gesehen hast, erzähle ich, dass du das Büro des Direktors in die Luft gesprengt hast.“

„Ich hab es nicht in die Luft gesprengt!“, protestierte das Mädchen. „Ich hab es nur angezündet. Woher wissen Sie davon?“

„Denkst du, du bist die einzige, die diesen Zauber beherrscht? Und alle achtung, der ist wirklich schwer. Ich bezweifle sogar, dass jeder Lehrer diesen schaffen würde. Jedenfalls habe ich auch gesehen, wie du den Übungsplatz kurz vor dem Tournier zerstört hast.“

„Das war ein Versehen“, murmelte Sherry. „Wir sind uns also einig, dass wir niemandem etwas davon erzählen?“

Isaac ging weiter und seine Schülerin folgte ihm. „Ja, sind wir“, antwortete er.

„Sie haben wir immer noch nicht gesagt, wann wir sind.“

„Sag du es mir. Beobachte die Leute und die Gebäude. Die Straßen. Gib eine Schätzung ab.“

Sherry überlegte und musterte wirklich alles ganz genau. Sie sah Kinder, die viel zu dünn waren und schwer schuffteten, Kutschen, prunkvolle Kleider. „Die industrielle Revolution. Spätes neunzehntes Jahrhundert, frühes zwanzigstes.“

„Gut“, lobte Isaac lächelnd. „1890. Und das Gebäude da vorne ist unser Ziel.“

„Wieso? Was hat es mit diesem Gebäude auf sich?“

„Es ist der Hauptsitz des ‚Hermetic Order of the Golden Dawn‘.“

Sherrys Augen wurden groß. „Abgefahren!“

Weltenspringer – Teil 3

„Eure Majestät“, grüßte Jenny als sie im Palast angekommen war und verneigte sich tief.

„Jennifer. Schön, dass du es geschafft hast“, grüßte der König zurück.

„Sei gegrüßt, Jennifer“, ertönte plötzlich eine Stimmte hinter ihr.

Als sie sich langsam umdrehte, lächelte sie die Frau an und verneigte sich ebenfalls. „Meine Königin.“ Sie richtete sich wieder auf. „Wie fühlt Ihr Euch?“, erkundigte sie sich.

Die Königin streichelte ihren schwangeren Bauch und lächelte das Mädchen an. „Das übliche. Kreuzschmerzen, geschwollene Füße. Nichts aufregendes.“

„Jenny!“, rief eine Kinderstimme freudig und noch bevor sie die Person zu der Stimme suchen konnte, spürte sie, wie jemand auf ihren Rücken gesprungen war.

„Seid gegrüßt, mein Prinz“, lachte Jennifer.

„Du warst lange weg“, stellte der Junge fest.

„Ich war erst gestern hier. Draußen im Garten.“

„Wieso hast du nichts gesagt?“

„Euer Vater hat mich weg geschickt… Aus gutem Grund“, fügte sie lächelnd hinzu und blickte dabei den König an.

„Lasst uns essen“, meinte der König ebenfalls lächelnd und alle setzten sich an die riesige Tafel.

„Also, mein König. Wie kann ich Euch dienen?“

„Später“, beschloss der König. „Vorher lass uns feiern.“

Die Akademie – Teil 3

„Mr. Jones?“, fragte Sherry nachdenklich als sie den Zauber vorbereitet hatte.

„Ja?“, erwiderte dieser als er gerade mit etwas Proviant zurückkam.

„Es gibt ein kleines Problem mit dem Zauber.“

„Der da wäre.“

„Er bringt uns nur in eine bestimmte Zeit. Wir können nicht darin umherspringen und wir wissen weder, wann genau wir zu suchen beginnen müssen. Außerdem kommen wir dann nicht mehr zurück.“

„Diese Probleme lösen sich meist von selbst“, entgegnete Isaac und warf ihr einen Rucksack zu, welcher mit Vorräten gefüllt war.

„Wie können sich diese Art von Problemen von selbst lösen?!“

Der Lehrer schmunzelte. „Vertrau mir einfach.“

„Sie haben mir dazu noch keinen Grund gegeben.“

„Ich bin dein Lehrer!“, protestierte er.

„Und?“

„Weißt du, du bist das respektloseste Weibsbild, das mir je untergekommen ist!“

„Tatsächlich. Mir wurde gesagt, meine Mutter war schlimmer.“

„Ich hab deine Mutter nie kennen gelernt, also bleib ich dabei.“ Er reichte ihr einen Zettel. „Und nun schick uns uns in der Zeit zurück!“

„Wohin bringt uns dieser Zettel?“

„Verdammt, tu einfach, was ich dir sage!“

Sherry seufzte. „Keinen Grund, so zu schreien.“ Damit zündete sie den Zettel an und schickte sie somit in der Zeit zurück.

Hunter – Teil 5

„Guten Tag! Mein Name ist Micky McHoy. Ich suche meinen Vater. Haben Sie ihn zufällig gesehen?“, fragte die junge Frau als sie ein Bild ihres Vaters herzeigte.

„Nein!“, antwortete ihr Gegenüber. „Sollte ich ihn gesehen haben?“

„Nein.“ Micky sah besorgt zu Boden.

„Tut mir leid, dass wir Sie belästigt haben“, entschuldigte sich Zack und zog seine Partnerin sanft fort. „Ich glaube, du hattest Recht, Micky!“

„Ich auch! Wir müssen ihn finden!“

„Ich weiß. Ich muss nur überlegen, wie wir am besten vorgehen.“

„Ich sag dir, wie wir am besten vorgehen: Wir finden diesen Balafus und bringen ihn zur Strecke und auf diesem Weg finden wir meinen Vater!“

„Ja, nur dass er uns verboten hat, den Balafus anzugreifen.“

„Ist mir egal!“, protestierte Micky lautstark und trat wütend gegen den Reifen ihres Autos. „Wenn du mir nicht helfen wirst, mach ich es eben allein!“ Damit stapfte sie an ihm vorbei.

„Micky, steig ins Auto!“, brüllte er ihr nach. „Ich helfe dir natürlich!“

Die junge Frau wirbelte lächelnd herum. „Wirklich?“

„Ich lasse meine Partnerin im Kampf gegen das vermutlich stärkste Wesen, das wir je gesehen haben, doch nicht alleine!“

Hunter – Teil 4

Zack saß mit seinem Laptop auf seinem Bett und surfte im Internet als Micky mit zwei gefüllten Kaffeebechern kam.

„Hast du was gefunden?“, wollte sie wissen als sie ihm den Becher gab.

„Ich weiß nicht…“, erwiderte er ohne von seinem Laptop aufzusehen.

„Was soll das heißen, du weißt es nicht? Hast du was gefunden oder nicht?“

„Möglich…“

„Was ist los?“

Nun sah er Micky an. „Dein Instinkt hat uns noch nie im Stich gelassen!“

„Ich weiß.“

Er stand auf, schnappte sich einen Rucksack und sagte: „Pack deine Sachen! Wir fahren!“

Sie grinste breit und tat – vermutlich das erste Mal in ihrem Leben – das, was er sagte.

Die Traumwanderin – Teil 3

Seid gegrüßt! Ich wollte an dieser Stelle nur darüber informieren, dass ich alle Traumdeutungen im nachfolgenden Text auf der Website: http://www.deutung.com recherchiert habe. Viel Spaß beim Lesen und gehabt euch wohl!

„Hier steht etwas über den Winter“, meinte Sama als sie einige Stunden später gemeinsam in der Bibliothek saßen und recherchierten – einen ganzen Stapel Bücher vor ihnen auf dem Tisch. „Scheinbar ist es die Jahreszeit, die auf den Lebensabend hinweist. Er kann auch für eine fruchtlose Zeit im Leben stehen. Er rät auch manchmal dazu, auf bessere Tage zu warten und er spiegelt häufig Gefühle wider, die man zu dem Zeitpunkt hat.“

Als Sama geendet und Mia aufmerksam zugehört hatte, antwortete sie: „Wirklich interessant… Wie willst du das deuten.“

Sama seufzte und bettete ihren Kopf auf den Tisch. Das machte sie häufig, wenn sie frustriert war: „Ich habe keine Ahnung! Hast du etwas gefunden?“

„Ja, und zwar über den Wald: Der Wald kann harmlos oder gefährlich sein. Hier sind alle Sexual- und Mahnfaktoren zusammen. Da haben wir es doch: Du bist momentan sexuell sehr frustriert.“

Ohne aufzusehen schleuderte Sama ihrer besten Freundin ein Buch an den Kopf.

„Au!“, rief diese aus, ohne mit dem Lachen aufzuhören.

„Steht da noch etwas, was uns weiterhilft?“

„Ähm…“ Mia blickte wieder ins Buch. „Ja, Moment… Wenn man einen Wald im Traum sieht, bedeutet es oft, dass man den Wald voller Bäume nicht erkennen kann. Der Waldrand kündigt das Ende einer Beziehung, der grüne Wald kündigt Glück und Erfolg und der kahle Wald kündigt Sorgen und Unglück an. Wenn man sich in einem dichten Wald befindet, stehen dir Einbußen im Handel, unglückliche Einflüsse zu Hause und Ärger in der Familie bevor. Wenn du dabei Kälte und Hunger verspürst steht dir eine lange Reise zur Erledigung einer unangenehmen Sache bevor. Wenn du den Wald fällst bedeutet es, dass du durch Arbeit Erfolg erringen wirst, siehst du ihn abgeholzt bedeutet dies, du erhältst eine Nachricht von einem Todesfall.“

„Toll. Nun brauchen wir nur noch die Villa“, seufzte Sama und nahm sich erneut ein Buch zur Hand.

„Über eine Villa hab ich nichts gefunden. Also hab ich bei ‚Häuser‘ nachgesehen.“

„Und was steht da?“

„Das Haus steht für den Träumer – also in dem Fall für dich. Alles von dir, inklusive der Seele. Es gibt Unterschiede zwischen Frauen- und Männerträumen also werde ich die Männer Mal überspringen… In Frauenträumen zeigt der Zustand des Hauses die augenblickliche Situation. Wichtig ist seine äußere Beschaffenheit. Wenn das Haus beschädigt ist, hat man sich eventuell von einem Vorhaben gelöst, weil es nicht verwirklicht werden konnte. Es kann auch der Hinweis auf eine körperliche Störung vorliegen…“

„Verkneif dir jegliches Kommentar dazu!“, verlangte Sama, bevor Mia weitersprechen konnte.

Diese verzog das Gesicht, stimmte jedoch zu. „Na gut. Jedes Zimmer im Haus hat seine eigene Bedeutung. Dann stehen noch die Bedeutungen der einzelnen Zimmer, aber da du die Villa nicht von innen gesehen hast, ist das nicht wichtig.“

Sama überlegte. „Also der Winter ist mir noch unklar, aber der Wald… Er war sehr dicht und da ich kaum Handel betreibe, tippe ich auf die Familie.“

„Nichts für ungut, aber deine Familie ist tot.“

Sama lächelte. „Du bist meine Familie und das macht mich zum Teil deiner Familie also hängt vermutlich dein Bruder mit drinn.“

„Wie kommst du auf meinen Bruder?“

Sama hob eine Braue.

„Ja gut, ich weiß schon. War eine Überflüssige Frage… Nun zum Haus: Du hast weder eine körperliche Störung, noch hast du dich von irgendeinem Vorhaben gelöst.“

„Ja, aber die Träume werden mir geschickt, also muss es etwas damit auf sich haben… Du sagtest, das Haus steht auch für meine Seele und da meine Seele als Traumwanderin hauptsächlich bei denen ist, die ich beschützen soll, muss, darf… betrifft es vielleicht nicht mich, sondern…“

„… irgendjemanden aus meiner Familie oder sogar… mich…“, beendete Mia den Satz.

„Ja… Aber wie gesagt: Traumdeutung ist keine Wissenschaft.“

„Doch ist es!“, beschwerte sich Mia abermals und begann zu lachen, was Sama ebenfalls ein Schmunzeln entlockte. „Also fehlt nur noch der Winter“, meinte Mia als sie sich wieder beruhigt hatte. „Also wenn man die Theorien weiterspinnt, die wir bis jetzt entwickelt haben, sollte jemand aus meiner Familie auf bessere Tage warten. Oder jemand aus der Familie hat gerade eine Schwierige Zeit. Oder aber auch jemand aus meiner Familie nähert sich seinem Lebensabend.“

„Wir wissen nichts mit Bestimmtheit“, versuchte Sama sie zu beruhigen.

„Nein. Aber es wäre toll, wenn wir das bald täten.“

„Ich muss weiter träumen, um mehr Informationen zu erhalten“, meinte sie während sie sich erhob.

„Ich könnte dich k.o. schlagen“, schlug Mia lächelnd vor.

„Ich mache zuerst meine Hausaufgaben. Dann komm ich vielleicht auf das Angebot zurück.“ Damit verließ sie die Bibliothek und überließ es Mia, die ganzen Bücher aufzuräumen.

Hunter – Teil 3

„Da seid ihr ja!“, schrie Blackhunter als sie das riesige Hauptquartier, das einem Palast glich, betraten.

„Wir drehten sofort um als Sie den Befehl gaben“, erwiderte Zackery.

Micky biss sich auf die Lippe, doch dann konnte sie sich nicht mehr halten. Ohne aufzublicken fragte sie leise: „Weshalb dürfen wir nicht gegen diesen Balamon antreten?“

„Er ist eine Nummer zu groß für euch. Sucht euch einen anderen Auftrag!“

„Sehr wohl, Sir!“, entgegnete Zack und wandte sich zum Gehen.

„Was hast du vor?“, murmelte die junge Frau als sie sah, dass ihr Anführer zur Waffe griff.

„Ich werde dieses Ungeheuer erlegen! Egal, was ihr tut, folgt mir nicht!“

„Aber, dad!“, prostierte die junge Frau.

„Kein Aber! Tu, was ich sage!“

„Ja, Sir!“

Ohne ein Wort des Abschieds ging er an ihr vorbei und verschwand aus dem Raum.

„Lass uns ihm folgen!“, verlangte Micky von Zackery ohne ihn anzusehen.

„Machst du Witze? Wir haben seinem Befehl Folge zu leisten!“

„Ist mir bekannt. Es ist nur… Ich habe so ein eigenartiges Gefühl… Ich kann es mir auch nicht erklären… Fahren wir jetzt?“

„Nein!“ Ohne ein weiteres Wort ging er in das Zimmer, welches er sich mit seiner Partnerin teilte.

Micky sah ihm stirnrunzelnd hinterher. Irgendwie musste sie ihn doch überzeugen können.